Tafelklavier (1809/1810); Leihgabe aus Bamberger Familienbesitz (Andreas Blattner) Vitrine mit Autographen: Der Sandmann (Stiftung Berlin Museum), Meister Martin der Küfner und seine Gesellen (Staatsbibliothek Bamberg), die Knarrpanti-Teile des Meister Floh (Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin). Musikzimmer mit Aurora-Partitur auf Tapete sowie einem Scherenschnitt-Mobile von Hans Günter Ludwig Spiegelinstallation. E.T.A. Hoffmanns Vorliebe für Spiegel-Motive lässt sich an vielen seiner Erzählungen ablesen. Zaubergarten, inspiriert vom Zaubergarten des Archivarius Lindhorst im Goldenen Topf. Entworfen vom Bühnenbildner Wolfgang Clausnitzer.

E.T.A. Hoffmann-Haus Bamberg

Schillerplatz 26
96047 Bamberg

Web: www.etahg.de
E-Mail: info@etahg.de

Öffnungszeiten

1. Mai bis 1. November: Dienstag bis Sonntag 13.00–17.00 Uhr

Führungen nach Absprache

Das E.T.A. Hoffmann-Haus wurde 1762 erbaut und war von 1809 bis 1813 die zweite Bamberger Wohnung des romantischen Musikers, Zeichners und Literaten. 1930 wurde in den beiden obersten Geschossen ein Museum eröffnet und im Laufe der Jahre auf das ganze Gebäude und den Garten ausgedehnt. Eine Original-Ausstattung gibt es nicht, die Einrichtung nach modernen museumsdidaktischen Gesichtspunkten umfasst u. a. das Spiegelkabinett für die verschiedenen Ichs Hoffmanns, eine Theaterloge für die Oper „Undine“ nach dem Text von Friedrich Baron de la Motte-Fouqué, das Gedankenmikroskop nach dem „Meister Floh“, eine Nische zu „Nussknacker und Mausekönig" und eine interaktive Musikkommode für Hoffmanns Kompositionen. Das „Poetenstübchen" ist mit einem zeitgenössischen Bamberger Pianoforte ausgestattet, das dem Hoffmanns entspricht und das über eine Hörstation zum Klingen gebracht werden kann. Wechselnde Ausstellungen insbesondere zur Werkillustration und die Illuminationen „Hoffmann enlighted" tragen ebenso wie der Zaubergarten nach dem „Goldenen Topf" zu dem phantastisch-realistischen, hoffmanesken Flair bei. Die einzige Gedenkstätte zu E.T.A. Hoffmann überhaupt wird durch die 1938 gegründete, international tätige E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft betreut.

Deutschland verfügt über musikalische Traditionen und Nachlässe von außerordentlichem Wert: Händel, Schütz und Bach, Beethoven, Mendelssohn, Schumann, Brahms und Wagner sind - um nur einige Namen zu nennen - weltweit bekannte und geschätzte Komponisten. Ihr Wirken hat eine einzigartige Musiklandschaft wesentlich mitgeformt.

Zahlreiche Orchester, Chöre und Ensembles, renommierte Musikfestivals und -reihen, Musikerhäuser mit Museen, öffentliche Archive und Bibliotheken, aber auch private Sammlungen bewahren ihr musikalisches Erbe.

Diesen unschätzbaren Fundus gilt es immer wieder neu zu beleben und für die Gegenwart zu erschließen. Den in der Arbeitsgemeinschaft Musikermuseen Deutschlands zuusammengeschlossenen Häusern kommt dabei eine wichtige Rolle zu. In ihnen begegnen wir dem Werk von Musikern und Komponisten, die die Kulturnation Deutschland außerordentlich bereichert haben. Über das individuelle Portrait, über die Vermittlung des einzelnen Œuvres hinaus tragen die Musikermuseen aber auch zur Pflege musikalischer Tradition insgesamt bei. Die vorliegende Broschüre unterstreicht diesen Aspekt der Zusammenschau, und sie lädt zu einer Reise in die Musikgeschichte Deutschlands ein. Ich wünsche diesem Reiseführer regen Gebrauch und eine große Resonanz.

Bernd Neumann, MdB
Staatsminister bei der Bundeskanzlerin
Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

Zitat: Vorwort zur Broschüre der Arbeitsgemeinschaft "Musikermuseen in Deutschland", 2007.